
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Apostelkrug
Beteiligte
Hans Reinhart d. Ä.
Datierung
1654 Ausführung
1535
Geographischer Bezug
Creussen Herkunft (Allgemein)
Material / Technik
Steinzeug, Salzglasur, polychrome Emailmalerei; innen vergoldete Silbermontierung mit Medaille auf den sächsischen Kurfürst Johann Friedrich I., von Hans Reinhart d. Ä.
Maße
18,3 cm (Höhe)
19,5 cm (Durchmesser)
Erwerb
Ankauf 1899. Ehemals Sammlung Richard Zschille, Großenhain.
Inventarnummer
1899.244
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 14 Barock: Wandel der Trinksitten
Schlagwortkette
Besonders charakteristisch für die Steinzeuggefäße aus dem fränkischen Creussen ist das farbige Reliefdekor. Die Auflagen der anfänglich matten, einfarbig braunen Erzeugnisse wurden seit dem 2. Viertel des 17. Jahrhunderts mit leuchtenden Emailfarben bemalt und gelegentlich partiell vergoldet. Ein äußerst prächtiges Exemplar ist dieser 1654 datierte Apostelkrug. Die Gefäßwandung schmückt ein breiter reliefierter, kräftig bemalter Figurenfries. Dargestellt sind die zwölf Apostel und in deren Mitte Christus als Salvator mundi. Zwischen den Figuren finden sich Maiglöckchen und Punktblümchen. In den silbergetriebenen Deckel ist eine Medaille auf Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen, geschaffen 1535 von dem Leipziger „Groschengießer“ Hans Reinhart d. Ä. (um 1510–1581), eingelassen. Aufwändige und kostbare Montierungen unterstreichen die hohe Wertschätzung derartiger Gefäße, die wohl repräsentativen Zwecken dienten.