Unbekannt
Bodenfliese mit Darstellung des Habsburger-Wappens
3. Viertel 15. Jahrhundert
Unbekannt
1461 Ausführung
1513 Ausführung
Sachsen Ausführungsort
Silber, teilweise vergoldet, emailliert
24,5 cm (Breite)
60,0 cm (Länge)
Wohl ursprünglich aus dem Besitz der Leipziger Schützenbruderschaft, später im Leipziger Ratsschatz. Übernommen vor 1875
V408
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 10 Renaissacne: Aus dem Leipziger Stadtschatz
Aus dem Bornaer Stadtbuch von 1434 bis 1519 geht hervor, dass bereits im Jahr 1456 dreiundzwanzig in einem Schützenbund vereinte sächsische Städte beim Landschießen in Grimma um den Schützenpreis "Der Städte Kleinod" wetteiferten. Offenbar entstand das großformatige Schmuckgehänge in mehreren Etappen. Zu den ältesten erhaltenen Teilen gehört der querliegende Silberpfeil - Symbol der Armbrustschützen - mit der rückseitig eingravierten Jahreszahl (14)61. Daran sind in drei Reihen übereinander sieben emaillierte Wappenschilder der Preisträgerstädte Geithain, Crimmitschau, Grimma (zweimal), Freiberg, Borna und Leisnig befestigt. Oberhalb des Pfeils sind die Wappen von Rochlitz, Meißen und Leipzig angeordnet. Das von freiplastischem Rankenwerk umgebene runde Medaillon mit dem Meissener Wappen (roter Turm mit steigendem schwarzen Löwen) im Zentrum der Kette gehört zu den jüngsten Teilen des Schmucks. Seine Rückseite enthält die gravierte Inschrift "1513 DER VON MEISSEN". Etwa gleichzeitig dürfte auch die vierpassige Fassung mit freiplastischen silbernen Blättern und Blüten um das Freiberger Wappen entstanden sein. Offenbar wurde der Schmuck um 1513 in Zusammenhang mit der Hinzufügung des Meissener Wappenmedaillons vollständig neu geordnet. Die zahlreichen ungenutzten Schlitze und Bohrungen im Pfeil und in den granulierten Silberblechrahmen der sieben unteren Wappenschilder weisen deutlich auf eine ursprünglich andere Anordnung dieser und wahrscheinlich weiterer, nicht mehr vorhandener Teile hin. Die Schützenkette wurde als kostbares Kleinod im Leipziger Stadtschatz verwahrt und gelangte bei dessen Auflösung in den Besitz des GRASSI Museums für Angewandte Kunst.