Streckt die linke Tänzerin, euphorische Lebensfreude versprühend, ihre Gliedmaßen vom Körper weg, offenbart der rechte, einem Harlekin ähnelnde Tänzer kindlich verspielte Freude. Beide auf je einem Bein stehende Figuren – zu deren Füßen sich bei der Tänzerin ein Ball, bei dem Tänzer ein Hund befindet – lassen durch die offene, bewegte Körperhaltung und die emporgehobenen Köpfe an ihrer inneren Freude teilhaben. Dagegen steht die fast starre Erscheinung der Mittelfigur (Inv.Nr. 1996.4). Der Leipziger Bildhauer Wilhelm Andreas (1882–1951) versinnbildlicht in dieser Figurengruppe unterschiedliche Arten des menschlichen Ausdrucks von Freude. Ausdrucksstarke, exzentrische Bewegungen und Mimiken der stilisierten, aus glasiertem Weißporzellan gefertigten Figuren verdeutlichen die Gefühlsregung. Gesteigert wird diese expressive Darstellung durch die Betonung der suggestiven Umrisslinien, wie sie in den scharfen, kantigen Formen der abgewinkelten Hände abzulesen sind. Gleichzeitig existieren weiche, organische Formen, so die Körpersilhouette der mittleren Tänzerin. Wilhelm Andreas greift hier Tendenzen expressionistischer Malerei und Bildhauerei auf, um subjektive emotionale Bewegtheit durch abstrahierende Formen umzusetzen.