Teller aus dem Schwanensevice des Grafen Heinrich von Brühl

Beteiligte

Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Johann Joachim Kaendler
Johann Friedrich Eberlein

Datierung

letztes Viertel 18. Jh. (Modell: um 1737/38) Ausführung

Geographischer Bezug

Meißen Ausführungsort

Material / Technik

Porzellan, unstaffiert

Maße

3,5 cm (Höhe)
22,8 cm (Durchmesser)

Signatur / Marke

Schwertermarke - einmal durchschliffen - mit Stern in Unterglasurblau; Pressnummer "32" (?)

Erwerb

Ankauf von Hermann Ball, Dresden, 1900

Inventarnummer

1900.302

Standort

Aktuell nicht ausgestellt

Objektsystematik

Hausrat > Tafelgeschirr > Teller

Schlagwortkette

Schwan

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Flacher Teller mit godroniertem Rand und vom Zentrum des Spiegels aus radial ausstrahlenden geschwungenen Muschelrippen. Im leicht vertieften Spiegel flache Reliefdarstellung eines schwimmenden und einander zugeneigten Schwanenpaares im Vordergrund, eines im hohen Schilf stehenden Reihers mit Fisch im Schnabel und eines auf ihn zufliegenden zweiten Reihers. Ohne Staffierung.

Das für den sächsischen Premierminister Heinrich Graf von Brühl (1700-1763) gefertigte Schwanenservice ist ein Hauptwerk der barocken Meissener Porzellankunst. Nach mehrjährigen Probearbeiten schufen die Meissener Modelleure Johann Joachim Kändler und Johann Friedrich Eberlein zwischen 1737 und 1742 das aus über 2.200 Einzelteilen bestehende Prunkservice. Niemals zuvor war ein Service in diesem Umfang und mit einem solchen verschwenderischen Reichtum an plastischer Gestaltung geschaffen worden. Das Service, das die Verherrlichung des Namens Brühl ("feuchter Platz") symbolisieren sollte, war mit reichem plastischen Dekor ausgestattet. Es zeigt die Flora und Fauna des Wassers, unter anderem Schwäne und Reiher im Schilf, Delphine, Krebse, Muscheln und Schnecken, aber auch allegorische und mythologische Gestalten wie Neptun, Tritonen und Meergöttinnen. Das Schwanenservice verkörpert als Hauptwerk Kaendlers die Vollendung aller plastischen Ausdrucksmöglichkeiten in Porzellan, zugleich bildet es innerhalb der Entwicklung barocker Tafelgeschirre den künstlerischen und stilistischen Höhepunkt. Für Graf von Brühl war dieses Service Symbol seiner Macht und seiner politischen Karriere.

Der Teller ist wohl als spätere Ergänzung zum Schwanenservice entstanden.

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