
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Christus einer Palmesel-Gruppe
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
um 1500 Ausführung
Geographischer Bezug
Süddeutschland Ausgabe
Material / Technik
Linde, geschnitzt, Reste alter Fassung
Maße
Christus 87 cm (Höhe)
180 cm (Höhe)
160 cm (Breite)
Erwerb
Schenkung von Herrmann Obst, Leipzig, 1906
Inventarnummer
1906.448 a,b
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 5 Spätgotik: Sakrale Schnitzplastik
Objektsystematik
Schlagwortkette
Christus; Krone; Palmesel
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Der Christus einer Palmesel-Gruppe besteht aus Lindenholz und war ursprünglich, wie für mittelalterliche Skulpturen üblich, in kräftigen Farben bemalt. Lediglich einige Farbreste haben sich noch an der Krone, an Wangen, Lippen und Zähnen erhalten. Wie bei den meisten Darstellungen dieser Art ist der Körper frontal ausgerichtet. Auf dem gelockten Haar ruht eine reich verzierte Krone. Die rechte Hand hat Christus zum Segensgestus erhoben, die Linke umschloss ursprünglich die Zügel seines Reittiers - eines im Zweiten Weltkrieg verlorenen hölzernen Esels. Auf Rollen oder mit Stangen wurden solche Darstellungen am letzten Sonntag vor Ostern auf der Palmsonntagsprozession zur Erinnerung an den Einzug Christi in Jerusalem mitgeführt. Dieser bereits seit dem frühen Mittelalter gepflegte Brauch der Palmeselprozession war vor allem in Süddeutschland verbreitet und hielt sich dort noch bis ins 19. Jahrhundert.