Kaffeekanne

Beteiligte

Königlich Sächsische Steingutfabrik Hubertusburg Ausführung

Datierung

um 1820 Ausführung

Geographischer Bezug

Hubertusburg/Wermsdorf (Sachsen) Herstellungsort

Material / Technik

Siderolith, schwarz gefärbt, teilweise vergoldet

Maße

Fuß 10,5 cm (Durchmesser)
mit Henkel 27,5 cm (Höhe)
16,5 cm (Durchmesser)

Signatur / Marke

Pressmarke auf der Bodenunterseite "K.S.St.F. / H." für "Königlich Sächsische Steingutfabrik Hubertusburg".

Erwerb

Ankauf von C. Lange, Leipzig, 1899

Inventarnummer

1899.172 a,b

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 27 Klassizismus: Antikenrezeption

Objektsystematik

Hausrat > Kanne > Kaffeekanne

Schlagwortkette

Akanthus; Antikenrezeption; Blatt; Klassizismus; Maske; Palmette; Service (Essgeschirr); Tischkultur

Sammlung

Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)

Kaffeekanne aus schwarz gefärbtem Siderolith mit Reliefdekor, teilweise vergoldet. Kanne mit abgesetztem Standfuß, gestreckt eiförmigem Körper, Deckel mit Blattfries und Knospenknauf. Weit hochgezogener und mehrfach geknickter Henkel, der seitlich mit einem vergoldeten Kerbband verziert ist. Am Ansatz der geschwungenen, kannelierten Tülle befindet sich eine bärtige Maske unter zwei vergoldeten Wülsten. Auf der unteren Wandung Akanthusblattfries, darüber Fries mit Köpfen in Spitzovalen zwischen stilisierten Blüten.
Pressmarke auf der Bodenunterseite "K.S.St.F. / H." für "Königlich Sächsische Steingutfabrik Hubertusburg".

Die Nachfrage nach dem beliebten und relativ günstigen Steingut war im letzten Drittel des 18. Jh. in Deutschland so angewachsen, dass oftmals frühere Fayence-Manufakturen ihre Produktion auf Steingut umstellen mussten, so z.B. im sächsischen Hubertusburg. Diese Manufaktur erlangte in Sachsen eine führende Position. Nachdem die Geschäftspartner Graf Lindenau und Johann Samuel Tännich mit der ursprünglichen Fayenceerzeugung wenig erfolgreich waren, begann die Fabrik 1776 unter der Direktion des sächsischen Staatsministers Graf Marcolini mit der Produktion eines breiten Steingutsortiments. Damit gehörte Hubertusburg neben Rendsburg, Kassel, Magdeburg, Rheinsberg und Proskau zu den frühesten Steingutproduzenten in Deutschland. Aus Absatzgründen ahmte die Manufaktur die Modelle Wedgwoods häufig nach. Die um 1820 zu datierende Kaffeekanne besteht aus einer relativ hellen Steingutmasse. Zwischen dem Scherben und dem Lack- oder Firnisanstrich der Oberfläche wurde ein rotbrauner Bolusgrund aufgetragen...Diese Kanne wurde in Hubertusburg auch als weißes Steingut produziert. (Thomas Rudi, in: Kat. Faszination der Linie, Leipzig 2005, S. 43ff.)

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