© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Achtseitige Schüssel
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
Meiji-Zeit (1868-1912), 19. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Arita, Japan Herkunft (Allgemein)
Material / Technik
Imari-Ware. Porzellan, Unterglasurblau, polychrome Aufglasurfarben, Goldbemalung
Maße
12 cm (Höhe)
25,6 cm (Durchmesser)
Erwerb
Alter Bestand
Inventarnummer
V4931
Standort
Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Empore Pfeilerhalle
Schlagwortkette
Blütendekor; Medaillon; Mythologie; Ornament; Reiter; Schiff; Schilf; Vogel
Sammlung
Ostasien (Asiatische Kunst)
Die Wandung dieser tiefen Schüssel besetzen kaleidoskopartig mehrere in sich geschlossene Einzelbilder: Vor einem dunkelroten Grund bildet ein frontal gesehener Vogel (wohl der rote Vogel des Südens, ein aus der chinesischen Mythologie abgeleitetes Symbol der Himmelsrichtung), ein Medaillon um das Wunschjuwel. Eine rot gekleidete Figur im Pavillon sieht auf eine Flusslandschaft mit Boot und Schneeflocken. Auf einem zarten Karomuster verteilen sich Blüten und ein Dekorfeld mit einem schilfbestandenen Zaun im Mondlicht. Solche als Brokatmuster ("nishiki-de") bezeichneten Elemente rahmen meist, wie auch hier, eine in zartem Unterglasurblau ("sometsuke") ausgeführte Landschaft mit Reiter, die die Spiegelmitte ausfüllt. Externe Fachleute, wie der deutsche Chemiker Gottfried Wagner (1831–1892), der in Arita ab 1870 beratend tätig war, führten chemische Farbstoffe und Kohlebrennöfen ein, die die Konkurrenzfähigkeit der Werkstätten in der Meiji-Zeit steigerten. (Text: Anne-Katrin Ehrt)