© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. (Foto: Esther Hoyer)
Altar aus Großbardau bei Grimma (Sachsen)
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
um 1500 Ausführung
Geographischer Bezug
Sachsen Ausführungsort
Material / Technik
Kiefer (Schrein), Linde (Figuren), polychrome Temperabemalung, teilweise vergoldet
Maße
Schrein 156 x 156 x 20 cm (HxBxT)
Flügel 156 x 78 x 12 cm (HxBxT)
Erwerb
1827 von der Deutschen Gesellschaft Leipzig erworben, 1947 dem Museum übergeben, 1948 offiziell in Stadtbesitz übergegangen
Inventarnummer
1950.114 a-c
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 5 Spätgotik: Sakrale Schnitzplastik
Schlagwortkette
Apostel; Christuskind; Evangelist; Heilige; Madonna; Papst
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Der Altar stand bis zum Jahre 1827 in der Kirche von Großbardau bei Grimma in Sachsen und wurde danach von der Deutschen Gesellschaft Leipzig erworben. 1947 gelangte er in das hiesige Kunstgewerbemuseum, das heutige Museum für Angewandte Kunst. Der Altar, der sich aus einem Schreinkasten und zwei Flügeln zusammensetzt, besticht durch seine reiche Schnitzplastik – dabei handelt es sich um insgesamt 21 Figuren.
In der Mitte des Schreinkastens steht Maria mit dem Jesusknaben. Sie wird von zwei Reihen mit je zwei Paaren männlicher und weiblicher Heiligenfiguren flankiert, die allerdings zum Teil ihre Attribute verloren haben: auf der rechten Seite befinden sich zwei nicht eindeutig zu identifizierende weibliche Heilige mit Kronen, der heilige Nikolaus und der Evangelist Johannes (?). Auf der linken Seite die heilige Barbara und ein Papst, Margarethe und der heilige Georg. In den Innenseiten der Flügel sind die Zwölf Apostel in vier Gruppen zu je drei Figuren dargestellt. Die Bemalung und der Goldhintergrund mit Brokatmuster ist größtenteils erhalten, das Maßwerk über Maria nur teilweise vollständig. Die Bemalung auf der Rückseite der Flügel ist heute leider verloren.
Es ist ein besonders glücklicher Umstand, dass nicht nur die Figuren, sondern auch der Schrein und die beiden Seitenflügel des Altares erhalten sind. Der Altar stammt wahrscheinlich aus einer in der näheren Umgebung Leipzigs bzw. Grimmas ansässigen Werkstatt und dürfte etwa um 1500 entstanden sein.