© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Kanzel mit Treppe und Schalldeckel
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
Letztes Drittel 17. Jahrhundert Ausführung
Geographischer Bezug
Niederlande Herkunft (Allgemein)
Material / Technik
Eiche, geschnitzt, teilweise vergoldet
Maße
430,0 cm (Höhe)
205,0 cm (Tiefe)
300,0 cm (Breite)
Erwerb
Ankauf 1899. Ehemals St. Engelmundus Kirche in Velsen-Driehuis bei Haarlem (Niederlande). Restauriert 2002-2005 mit Unterstützung des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder
Inventarnummer
1899.272
Standort
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 12 Barock: Kanzel aus Velsen-Dreiehuis
Objektsystematik
Schlagwortkette
Akanthus; Heilige; Johannes der Täufer; Kirche; Putto; Taube
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
Die prunkvolle, qualitativ hochwertig gearbeitete Kanzel stellt ein charakteristisches Beispiel für den Kanzeltypus des 17. Jahrhunderts dar. Der Kanzelkorb wird von der Figur eines Bischofs getragen. Engel halten Stab und Mitra als Zeichen seiner Würde. Vieles spricht dafür, ihn als Namenspatron der Kirche, als hl. Engelmund, zu identifizieren. In Velsen begraben, genoss er – nochmals verstärkt durch die -Gegenreformation – gemeinsam mit den ebenfalls dargestellten hll. Willibrord und Bonifatius große Verehrung. Auf ihm „fußt“ gewissermaßen auch die Glaubensvermittlung.
Am Anfang der Treppe steht, als Herme ausgebildet, Johannes der Täufer mit dem Kreuzesstab. Er ist der Wegbereiter Christi. Als „Pastor bonus“ ist dieser im ersten Relief mit Lamm dargestellt, welches gleichsam auf die Worte „Ecce Agnus Dei“ von Johannes (Joh 1,29) verweist. Der Kelch an der Rückwand stellt einen Bezug zum Abendmahl her. Charakteristisch für die Zeit ist die üppige Verwendung des Akanthusmotivs.