Unbekannt
Tasse mit Untertasse
um 1825
Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM)
um 1807 Ausführung
Berlin Ausführungsort
Porzellan, polychrom bemalt und vergoldet
3,2 cm (Höhe)
24,1 cm (Durchmesser)
Auf der Bodenunterseite Zeptermarke der Berliner Manufaktur. Der Pflanzenname in Latein, die geografische Herkunft in Französisch wiedergegeben.
Schenkung von H. W. Günther Sterba, 2019
2019.471
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 28 Klassizismus: Empire, Eisenkunstguss
Joséphine, die Kaiserin der Franzosen, war nicht nur eine begeisterte, sondern auch eine wissenschaftlich bestens informierte Botanikerin. Kaiser Napoleon, ihr Gatte, marschierte nach der Schlacht von Jena und Auerstedt im Oktober 1806 in Berlin ein. Unter seinen zahlreichen Befehlen zur Verwaltung der besetzten Stadt war vermutlich auch eine Anweisung an die Königliche Porzellan-Manufaktur (KPM) Berlin, für die französische Kaiserin ein botanisches Dessertservice herzustellen. Im Juli 1807 wurde das Service ausgeliefert und schließlich in Malmaison, dem Schloss der Kaiserin, untergebracht. Die Teller sind nach grafischen Vorlagen mit detailliert dargestellten Pflanzen im Spiegel und einem Blattkranz in Sepia- oder Goldmalerei auf der Fahne dekoriert. Der Name der Pflanze ist in lateinischer, die geographische Herkunft in französischer Sprache auf der Tellerrückseite angegeben. In dem Joséphinen-Service sind vor allem Pflanzen tropischer und subtropischer Arten dargestellt, die vorwiegend mit dem aufblühenden Seehandel nach Europa kamen.
Zwischen 1823 und 1832 wurden weitere Teller vermutlich als Ersatz- oder Ergänzungsteile des Services angefertigt. Nach dem Tod der Kaiserin im Mai 1814 kam das Service durch Versteigerung in unbekannte Verwaltung und blieb nahezu 150 Jahre lang verschollen. Erst 1965 wurde in einem Kölner Auktionshaus ein Teller angeboten, von dem nach zahlreichen Archivstudien angenommen werden kann, dass es sich um einen Teller des botanischen KPM-Services für die französische Kaiserin handeln könnte.
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