Closter Veilsdorf
Jupiter
um 1790
Claude Galle
um 1810 Ausführung
Paris Ausführungsort
Bronze, gegossen, ziseliert, teilvergoldet, teilpatiniert, emailliert
40 x 29,5 x 14,5 cm (HxBxT)
Signiert am Zifferblatt: „GRIEBEL RUE. VIEVIENNE“
Alter Bestand
1972.36
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 28 Klassizismus: Empire, Eisenkunstguss
Analoges und elektronisches Gerät > Messgerät > Zeitmessgerät > Uhr > Standuhr
Amor; Antike; Antikenrezeption; Liebe; Mythologie; Pfeil; Schmetterling; Schwan; Zeitmessung
Amor ist die auf Pendulen am häufigsten dargestellte Figur. Und dies nicht ohne Grund, denn wie kein anderer regte der Liebesgott seit der Antike die Fantasie der Menschen an. Gleichzeitig ist er in seiner Bedeutung vielschichtig, ist er doch nicht allein der freche, jungenhafte, gefährliche Liebesgott, sondern er verkörpert in der antiken Mythologie auch ein kosmisches Urprinzip, welches sogar als Konkurrent des Chronos – der Zeit – aufgefasst wurde, eine hinsichtlich der Pendulen interessante Bedeutungsebene.
Der lyraspielende, jugendliche Amor scheint seinen Blick auf jemanden gerichtet zu haben, den er bereits mit einem Liebespfeil verwundet haben könnte und nun die Wirkung beobachtet. Der Köcher mit Pfleilen und die das Anfachen beziehungsweise das Feuer der Liebe symbolisierende Fackel liegen abgelegt an seinem Fuß. Die Appliken des Sockels dienen nicht allein zur Zierde, auch sie greifen die Liebesthematik auf: Schwäne symbolisieren Reinheit und Treue, Schmetterlinge Anmut und Liebe, aber auch Flatterhaftigkeit, Leichtlebigkeit und die menschliche Seele. Im Griechischen wird für Seele und Schmetterling sogar dasselbe Wort verwendet: Psyche.
Der Entwurf zu dieser Pendule stammt von dem französischen Bildhauer Claude Galle (1759–1815), doch war sie so beliebt, dass sie auch von anderen Bronziers ausgeführt worden ist.
Signiert am Zifferblatt: „GRIEBEL RUE. VIEVIENNE“
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