Unbekannt
Monstranzfutteral aus der Kirche St. Jakobi in Chemnitz
um 1400
Unbekannt
Anfang 15. Jahrhundert Ausführung
Rheinisch Herstellungsort
Zinn, gegossen
14,8 cm (Breite)
20.6 cm (Höhe)
ohne Marke
Ankauf 1908. Ehemals Slg. Eduard Kahlbau, Stuttgart
1908.228
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 3 Gotik
Die wenigen Beispiele mittelalterlichen Zinngeräts in der Leipziger Sammlung stammen teils aus ursprünglich kirchlichem Besitz, teils haben sie ehemals täglich oder bei festlichen Anlässen auch profanem Zweck gedient. Die flache runde Flasche mit zwei henkelartigen Ösen für Trageschnur oder -riemen konnte auf Reisen, auch auf Pilgerfahrten mitgeführt werden. Als Vorbild hat ihr die holzgedrechselte Feldflasche des frühen Mittelalters gedient, wie sie beispielsweise aus alemannischen Grabfunden bekannt ist und wie sie sich in hölzernen Plattflaschen Südosteuropas bis heute erhalten hat. Flaschen von solcher Form mit der charakteristischen Verzierung von konzentrischen Kreisen sind zahlreich aus anderem Material erhalten, aus venezianischem Glas so gut wie aus Steinzeug, wovon sie seit dem Mittelter vorwiegend im Rheinland gefertigt wurden. Aus dieser Landschaft stammt wahrscheinlich auch dieses zinnerne Beispiel aus dem frühen 15. Jahrhundert.