Unbekannt
Truhe
um 1400
Unbekannt
um 1400 Ausführung
Deutschland Herstellungsort
Leder, geschnitten, geprägt, Metallgerüst
72 cm (Höhe)
24 cm (Durchmesser)
Weiße Beschriftung am Metallband im Fuß: "I204".
Übernommen vom Sächsischen Landesamt für Volkskunst und Denkmalpflege, Dresden, vor 1960. Ehemals Königlich Sächsisches Altertumsmuseum in Dresden, stammt aus der Jakobikirche in Chemnitz
V6784
Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 6 Mittelalter: Sakrale Schatzkunst
Das lederne Futteral, in das Blattwerkornamente, Heiligenfiguren und Architekturdarstellungen geprägt sind, dinete als Schutz für die wertvolle, aus Edelmetall gefertigte Monstranz. Heute ist das Futteral das einzige erhalten gebliebene Objekt, das an die ursprünglich reiche liturgische Ausstattung der Kirche St Jakobi in Chemnitz erinnert. Die Herstellung solcher Futterale war sehr aufwendig - zunächst musste ein Drechsler eine Form drehen, die den Maßen der Monstranz nahekam und dem Futteralmacher als Aufbauhilfe diente. Über diesem Holzrohling konnte das befeuchtete Rinds- oder Schweinsleder nach und nach geformt und später durch Schnitt- und Punztechniken, aber auch durch Prägung und Vergoldung verziert werden. Scharniere ermöglichen das Öffnen des Futterals. Aufgrund seiner Form kann auf das Aussehen der heute nicht mehr vorhandenen Monstranz geschlossen werden: Es handelt sich dabei um eine sog. Laternenmonstranz, die in Fuß, Schaft und Aufsatz unterteilt ist. (Kat. Das Konstanzer Konzil, Darmstadt 2014, S. 200)