
© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig (Foto: Christoph Sandig)
Balustervase
Beteiligte
kein Eintrag
Datierung
Qing-Dynastie, wohl Kangxi-Periode, um 1700 Ausführung
Geographischer Bezug
Jingdezhen, China Ausgabe
Material / Technik
Porzellan, blauer Unterglasurdekor
Maße
43 cm (Höhe)
18,9 cm (Durchmesser)
Erwerb
Ankauf 1913
Inventarnummer
1913.16
Standort
Ausstellung Asiatische Kunst. Impulse für Europa > Empore Pfeilerhalle
Objektsystematik
Schlagwortkette
Berg; Buddhismus; Landschaft
Sammlung
Ostasien (Asiatische Kunst)
Diese Vase wurde aus zwei Teilen gefertigt, die am Halsansatz zusammenmontiert sind. Der Vasentyp, im Chinesischen als Phönixschwanz-Vase (feng wei zun) bezeichnet, entwickelte sich aus den trompetenförmigen Bronzebechern (gu). Die Form ist typisch für die Produktion der nichtkaiserlichen Öfen der Kangxi-Zeit, kam aber noch bis in die Zeit der Republik vor. Berglandschaften traten als Motiv der Porzellanmaler in den 1630er Jahren im Zuge des Übergangs von der Ming- zur Qing-Dynastie auf. Berge stehen seit der Zhou-Dynastie für die deutliche Manifestation des "qi" – der universellen Lebenskraft. Diese Vorstellung war so verwurzelt, dass sie auch von konfuzianistischen und buddhistischen Gelehrten geteilt werden konnte. In der Zeit des Dynastiewechsels im 17. Jahrhundert spendeten Berglandschaften den in Loyalitätskonflikte geratenden Beamten Trost. Zu Beginn wurden noch von Hänge- und Querrollen übernommene Kompositionsprinzipien angewendet: Hintereinander stehende Berge wurden versetzt übereinander gezeichnet. Am Ende des 17. Jahrhunderts vermitteln Diagonalenkonstruktionen – wie die vorliegende – einen räumlichen Eindruck. (Text: Anne-Katrin Ehrt)