© GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig.
21 Teller aus dem Götzendorf-Grabowski-Service
Beteiligte
Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen
Datierung
1742
Geographischer Bezug
Meißen Ausführungsort
Material / Technik
Porzellan, polychrom bemalt und vergoldet
Maße
3 cm (Höhe)
23,5 cm (Durchmesser)
Signatur / Marke
Schwertermarke in Unterglasurblasu; Pressnummer "16" bei acht Tellern
Erwerb
Schenkung aus der Sammlung Diethard und Regina Lübke, 2015
Inventarnummer
2015.690 a-u
Standort
Aktuell nicht ausgestellt
Objektsystematik
Schlagwortkette
Blumendekor; Insekt; Wappen
Sammlung
Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.)
21 Teller aus dem Service für den polnischen Fürstbischof Adam Stanislaus Grabowski (1698-1766) aus dem pommerschen Adelsgeschlecht von Götzendorf-Grabowski. Die Teller besitzen einen mehrpassig geschweiften Rand. Auf der Fahne das Wappen von Adam Stanislaus Grabowski, umgeben von dem blauen Band des Weißen-Adler-Ordens, die Wappenbedeckung bildet eine Fürstenkrone. Der Fahnenrand mit manganbrauner Linie. Im Spiegel und auf der Fahne ombrierte "Deutsche" Blumen und zahlreiche Insekten.
Aufgrund seiner loyalen Haltung und seiner speziellen Dienste für August III. ist es denkbar, dass das mit dem bischöflichen Familienwappen bemalte Tafelservice ein persönliches Geschenk des Königs war.
Der jüdische Bankier Gustav von Klemperer, Dresden, besaß eine der bedeutendsten Sammlungen an Meissener Porzellanen – es handelte sich dabei um 836 Porzellane. Sie wurden 1938 von den Nationalsozialisten konfisziert und 1942 der Dresdener Porzellansammlung übereignet. Die Porzellane kamen jedoch nicht zur Ausstellung, sondern wurden zum Schutz von Kriegseinwirkungen ausgelagert. Ein mit Porzellanen beladener und im Dresdener Schlosshof abgestellter Lastwagen wurde in der Bombennacht vom 13. Februar 1945 nahezu völlig zerstört. Die Scherben gelangten in das „Scherbendepot“ des Dresdener Zwingers. Nach der Wiedervereinigung wurden die Reste der Porzellansammlung der Familie von Klemperer restituiert. Teile davon gelangten in den Kunsthandel, darunter auch diese Teller.