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Tapete mit Chinoiserieszenen

Beteiligte

Francois Cuvilliér (Umkreis) Ausführung

Datierung

um 1760 Ausführung

Geographischer Bezug

Bayern Ausführungsort

Material / Technik

Öltempera auf Leinwand

Maße

257 cm (Höhe)
Hauptfeld: 710 cm (Länge)

Erwerb

Übernommen 1948 aus dem Herrenhaus des Rittergutes Zehmen bei Leipzig (dort um 1900 installiert)
Restauriert mit Unterstützung der Kultur-Stiftung der Deutschen Bank, des Freundeskreises der Kulturstiftung der Länder, des Regierungspräsidiums Leipzig, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der TAG Asset Management GmbH und von Herrn Jürgen Voerster, Stuttgart, 2001–2007

Inventarnummer

V4345

Standort

Ausstellung Antike bis Historismus > Raum 21 Barock: Chinoiserien

Objektsystematik

Raumausstattung > Tapete

Diese auf Leinwand gemalte Tapete im chinoisen Stil stammt aus dem ehemaligen Rittergut Zehmen südlich von Leipzig, entstand aber wohl in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Bayern. In Zehmen eingebaut wurde die Wandbespannung um 1900 von dem damaligen Eigentümer, dem Leipziger Verleger Hans Volckmar, der sie von einer Reise mitgebracht hatte. Seit 1948 befindet sie sich im Museum für Angewandte Kunst.

Um 1750 war ein sogenanntes chinesisches Kabinett beim Adel als Rückzugsort vom strengen Hofzeremoniell beliebt. Auch unsere Tapete wird die Wände eines solchen Zimmers geschmückt haben. Obwohl der Maler bislang nicht bekannt ist, lässt sich vermuten, dass er aus dem Umkreis des bayerischen Hofbaumeisters François Cuvilliés stammt. Von diesem entworfene Wandverkleidungen in zwei Parkburgen des Nymphenburger Schlosses weisen große Ähnlichkeiten mit der Zehmener Tapete auf. Viele seiner Entwürfe zeigen die gleichen, aus Rocaillen aufgebauten Fantasiearchitekturen, wie sie auch auf unserer Tapete vorkommen. Da Cuvilliés nicht nur für den Münchner Hof arbeitete, ist es durchaus denkbar, dass die Tapete für das Schloss eines bayerischen Adeligen gemalt wurde.

Berichte von Reisenden sowie die aus dem Reich der Mitte eingeführten Luxusgüter vermittelten in Europa den Eindruck, China sei ein irdisches Paradies. Um dies nachzuempfinden, umgab man sich gern mit Objekten aus diesem fernen Land. Da jedoch Originale sehr kostbar und selten waren, musste man sie sehr oft durch Nachahmungen ersetzen. Neben Tapeten, Fayencen und Porzellanen wurden auch Gläser, Möbel, Kutschen, ja sogar Sesselbezüge in diesem neuen Stil dekoriert.

Anregungen für die durch Vorlagenblätter verbreiteten Chinoiserien boten vor allem Illustrationen in Reiseberichten europäischer Reisender. Einzelne prägnante Figurentypen aus diesen Schriften, wie die eines von einem Diener mit Sonnenschirm begleiteten Herrn, wurden von fast allen Entwerfern eingesetzt. Auch auf dieser Wandbespannung ist eine solche Gruppe in mehreren Varianten zu finden.

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ddf24299-4009-4028-ac83-2d254fd649a8 Architektur;Chinoiserie;Landschaft;Ornament;Pflanze;Rocaille;Wasser;Wasserpflanzen Raumausstattung/Tapete Europäisches Kunsthandwerk (Mittelalter bis Mitte 19. Jh.) Cuvilliér (Umkreis) Francois 1730 1790